Die Iren feiern gerne, daher haben sie ein ganze Menge von Feiertagen. Der Tag des Nationalheiligen ist aber etwas Besonderes also wird da auch ganz besonders gefeiert. Rund um den Globus feiern daher am 17.März Millionen Iren „Lá Fhéile Pádraig“. Die Iren sind aufgrund von Migration über den ganzen Erdball verbreitet. Viele sind Nachkommen ehemaliger Auswanderer, geschätzt etwa 70 Millionen Menschen, leben in der ganzen Welt verstreut. Der St.Patricks Day, der Gedenktag des irischen Bischofs Patrick, der wahrscheinlich im 5. Jahrhundert lebte und als erster christlicher Missionar in Irland gilt, ist ihr feuchtfröhlicher „Patternday“.
Was steckt eigentlich hinter dem St.Patrick’s Day?
Der St.Patrick’s Day ist ein sogenannter „Patternday“. In Österreich würde man „Prangertag“ dazu sagen, in Deutschland verwendet man den Begriff „Patronatstag“. Man feiert also kein Ereignis sondern den Gedenktag eines Heiligen der als Patron einer Kirche oder einem Ort beschützt. St.Patrick ist der Patron von ganz Irland, die grüne Insel feiert sich an „Lá Fhéile Pádraig“ also selbst. Und da die Iren ihre Insel und ihre Nation lieben, feiern sie rund um den Globus diesen Tag.
Wer ist St.Patrick eigentlich?
Moderne Untersuchungen basieren auf der „Zwei-Patrick“-Theorie von T.F. O’Rahilly und der glaubt, dass in der Vita des Patrick zwei Leben verwoben wurden. Ein Teil der Lebensgeschichte geht jedenfalls auf einen gewissen Palladius zurück, der im 5.Jahrhundert als Diakon von Gallien nach Irland kam. Das Leben des Palladius ist mit dem Leben des Patricius verbunden. Der wiederum war der Sohn des Caponius, eines römischen Offiziers, der in der Provinz Britannia stationiert und als Diaconus der lokalen Kirchengemeinde tätig war. Patricius war also gebildet und im katholischen Glauben erzogen worden. Im Alter von sechzehn Jahren verschleppen ihn Sklavenjäger nach Irland, wo er als Schafhirte lebte. Nach 6 Jahren Schafhirtendasein erschien ihm ein Engel namens Victorius. Patricius flieht nach Gallien, wo er in einem Kloster lebt. Stimmen beordern ihn nach Irland zurück.
Patrick wird von Rom nie heilig gesprochen
Rom und die katholische Kirche Irlands waren sich nie ganz einige und sind es bis heute nicht. Von Rom wurde Patrick, der irische Nationalheilige, nie anerkannt. Er liegt unter der Down Kathedrale in Downpatrick, Grafschaft Down, begraben. Er wurde von Rom nie offiziell heiliggesprochen aber er ist, gemeinsam mit St. Brigid von Kildare und St. Columba, Schutzheiliger von Irland. Sein Symbol ist das Kleeblatt, es ist das das Irisch-katholische Symbol der Heiligen Dreieinigkeit. Angeblich hat Patrick den Clanchefs anhand des Kleeblattes die Dreifaltigkeit von Vater, Sohn und Heiligen Geist erklärt. Mit Patrick endet die Frühzeit Irlands und der damit verbundene heidnische Glaube.
Am St.Patrick’s Day ist sogar das Bier grün
Irland ist die „Grüne Insel“ im Atlantik und Patrick hat die Dreifaltigkeit anhand eines Kleeblattes erklärt und Kleeblätter sind grün. Das wird allgemein als Erklärung herangezogen, wenn die Frage auftaucht warum „Grün“ alle Feierlichkeiten rund um den St.Patrick’s Day dominiert. Am 17. März ist Grün jedenfalls die vorherrschende Farbe der feiernden Iren in aller Welt. In Chicago wird sogar der Chicago River grün eingefärbt. Bis 2003 verwendet man Uranin, das ist ein Farbstoff, der normalerweise zur Leck-Ortung und als Fließweg-Nachweis gebraucht wird. Wegen möglicher Schäden durch diese fluoreszierende Chemikalie kommen heute pflanzliche Farbstoffe zum Einsatz. Sogar Bier, Guinness ausgenommen, wird an diesem Tag grün eingefärbt, allerdings mit pflanzlichen Farbstoffen.
Gefeiert wird rund um den Globus
In Irland wurde der St.Patrick’s Day ursprünglich nur mit Gottesdiensten und kleineren Festen begangen. Irische Auswanderer machten den 17.März in den USA zu einen Tag, an dem die irische Kultur als große Party gefeiert wird. Sie brachten die Tradition des St. Patrick’s Day zuerst nach Amerika. Bereits 1737 soll es, im damals noch britisch regierten Boston, erste Feiern zum „Paddy’s Day“ gegeben haben. Die erste „grüne Parade“ auf amerikanischem Boden veranstaltet man 1766 in New York. Mittlerweile feiert die ganze Welt diesen Tag, in Europa finden in München die größten Paraden zum St.Patrick’s Day statt. Hier wird seit 1996 jährlich eine Parade zum St.Patrick’s Day abgehalten, an der nicht nur irische, schottische und englische, sondern auch einige deutsche Gruppen teilnehmen.
St.Patrick’s Day, die katholische Kirche und die Irische Nation
Die Religion spielt in der irischen Geschichte als nationales Element eine lange Rolle. Mit Patrick betritt das Christentum die Bühne. Die katholische Kirche wird zum einigenden Element, das die zerstrittenen Clans miteinander verbindet und sie bringt neue Regeln. In normannischer Zeit wird die irische Tradition durch Einflüsse von Kontinentaleuropa beeinflusst und verändert und in der Tudorzeit dient die daraus entstandene „Irische Kirche“ zur Abgrenzung gegen das protestantische England. Irische Nationalbewegung und Katholizismus ist eng miteinander verbunden, das ist bis heute so geblieben. Patrick ist damit nicht nur der Patron Irlands, er ist eher NATIONALheiliger, der als Symbol für ein Irland steht, das den Iren gehört. Am St.Patrick’s Day feiern die Iren nicht nur einen christlichen Patron, sie feiern sich selbst und ihre nationale Einheit.