Namhansanseong und Beopjusa

Home » Namhansanseong und Beopjusa

Namhansanseong wurde als „Nothauptstadt“ für die Joseon-Dynastie in einer, 25 Kilometer von Seoul entfernten, Bergregion geplant. Erbaut und verteidigt von buddhistischen Mönchssoldaten, bot die Festung Platz für 4.000 Menschen. Der Tempel Beopjusa liegt im Nationalpark Songnisan in der Provinz Chungcheongbuk-do. Wörtlich übersetzt bedeutet der Name Beopjusa „Tempel in dem das Gesetz wohnt“, womit die buddhistischen Lehren des Dharma gemeint sind. Beide Stätten sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Namhansanseong

Die frühesten Überreste der Festung stammen aus dem 7. Jahrhundert, sie wurde aber mehrmals umgebaut, vor allem im frühen 17. Jahrhundert in Erwartung eines Angriffs der chinesisch-mandschurischen Qing-Dynastie. Namhansanseong verkörpert eine Synthese aus den defensiven militärtechnischen Konzepten der damaligen Zeit, basierend auf chinesischen und japanischen Einflüssen, sowie den Veränderungen in der Befestigungsarchitektur nach der Einführung von Waffen mit Schießpulver aus dem Westen. Die Stadt, die schon immer bewohnt war und lange Zeit Provinzhauptstadt war, enthält Zeugnisse einer Vielzahl von militärischen, zivilen und religiösen Gebäuden und ist zu einem Symbol der koreanischen Souveränität geworden.

Heute ist die Festung ein beliebtes Naherholungsgebiet, das etwa 25 Kilometer südöstlich Seouls liegt und mit der U-Bahn gut zu erreichen ist. Fast das gesamte Gelände ist bewaldet und bietet Abwechslung für die Einwohner von Seoul, die zumeist in Wohnblocks wohnen. Im Inneren der Festungsmauern befinden sich Restaurants für die Besucher und Parkplätze. Von der U-Bahn Station „Namhansanseong“ der Linie 8 sind es wenige Kilometer, die man zu Fuß, mit Taxi oder mit einem Bus zurücklegen kann. Ursprünglich gab es in der Festung neun Tempel sowie einige Gefechtsstände und Wachtürme. Heute sind davon nur noch der Gefechtsstand Seojangdae und der Tempel Changgyeongsa übrig. Die Festung wird von einer etwa acht Kilometer langen und bis zu sieben Meter hohen Mauer umgeben, die einige Tore hat. Die Mauer ist zu großen Teilen, vor allem im Süden restauriert und hier begehbar. Die Aussicht auf Seoul ist grandios.

Beopjusa

Laut Aufzeichnungen aus dem 16. Jahrhundert wurde der Tempel Beopjusa im Jahr 553 errichtet, als der Mönch Uisin nach einem Aufbewahrungsort für seine von einer Pilgerreise nach Indien mitgebrachten Schriften suchte. Andere Quellen berichten, dass Schüler des im 8. Jahrhundert wirkenden Mönches Jinpyo den Tempel auf Anweisung ihres Meisters gründeten. Zur Blütezeit sollen hier 3.000 Mönche gelebt und praktiziert haben. Originales hat sich aus dieser Zeit nicht erhalten. Viel wurde im späten 16.Jahrhundert, während des zwischen 1592 und 1598 wütenden Imjin-Kriegs zerstört. Im Jahr 1624 war der Wiederaufbau abgeschlossen, sodass die heute ältesten Gebäude auf dem Tempelgelände aus dieser Zeit stammen. Zu diesen Gebäuden zählt die fünfstöckige Holzpagode Palsangjeon.

Palsangjeon ist ein einzigartiges Bauwerk, denn sie ist die einzige von den einst zahllosen Holzpagoden auf der Koreanischen Halbinsel. Im Innern sind acht Szenen aus dem Leben des historischen Buddha abgebildet. Ein Rundgang lohnt, denn im Tempel finden sich einige Nationalschätzen Südkoreas. Zum Beispiel eine Steinlaterne in der Form eines Doppellöwen, deren Entstehungszeit ins Jahr 720 datiert wurde. Die Haupthalle Daeungbojeon verfügt über einen doppelten Dachbau und zählt zu den größten Tempelhallen in ganz Korea. Wer genau hinsieht, erkennt an den äußeren Wänden der dem Bodhisattva Kshitigarbha gewidmeten Halle Myeongbujeon Darstellungen von Qualen der Unterwelt, wie sie in koreanischen Tempeln nur selten zu finden sind. Von der einstigen Größe des Klosters zeugt ein riesiger Eisentopf, in dem früher das Essen für die Mönche zubereitet wurden. Sehenswert sind auch die Felsgravuren und die 33 m hohen Bronzestatue des Buddha Maitreya.

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen