Kuba

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KUBA generell

Die karibische Insel ist etwas größer als Österreich, etwa 110.000 Km² Landfläche besitzt Kuba. In der Sprache der Taino bedeutet der Name „großer Ort“. Die Insel gehört zu den Großen Antillen, und liegt in nächster Nachbarschaft zu Key West in Florida, nur 154 Kilometer trennen Kuba und die USA, auch Mexiko ist nicht weit entfernt, 210 Kilometer sind es bis Yucatan. Trotzdem sind Kuba und Nordamerika nicht gerade „beste Freunde“. Erst kürzlich hat Kuba alle amerikanischen Kreuzfahrtschiffe von seinen Küsten verbannt, seither ist weniger los in Havanna.

Kuba und Hemingway

Fast jeder hat das Buch „der alte Mann und das Meer“ gelesen, die Geschichte spielt auf Kuba, ein Fischer angelt seinen größten Fisch und muss zusehen, wie dieser von Haien aufgefressen wird, bevor er ihn an Land bringen kann. Geschrieben hat das Ernest Hemingway.

Der Schriftsteller Ernest Hemingway verbrachte mehr als 20 Jahre auf der Insel und wird von den Kubanern „Papá“ genannt. Er erhielt für seine Liebeserklärung an Cojimar, die Fischer und das Meer 1954 den Nobelpreis für Literatur. Bis heute erzählen die Kubaner gern, wie Hemingway fast das gesamte Dorf mitschleppte, als er nach der Nobelpreisverleihung vom Besitzer der größten kubanischen Brauerei eingeladen wurde. Die Bar "La Terraza", in der die Fischer den glücklosen Santiago im Roman für seinen erfolglosen Fischfang hänseln, ist heute ein Fischrestaurant, 1970 hatte Fidel Castro gesehen, wie heruntergekommen das Lokal war. Aus Respekt vor seinem Lieblingsschriftsteller ließ der "maximo líder" das Lokal restaurieren, mittlerweile ist es wieder eine Generalsanierung angesagt, es ist wieder wegen Restaurierung geschlossen.

Hemingway und Kuba waren schon vor dem alten Mann und dem Meer eng miteinander verbunden, seinen ersten Abstecher auf die Insel machte Hemingway 1928 als Hochseefischer. Er dürfte sich damals in Kuba und die Kubaner verliebt haben, ab 1932 kehrte er regelmäßig zurück, um vor der Küste Havannas zu fischen. 1939 ließ er sich ganz auf Kuba nieder. Ein Jahr lang wohnte er im Hotel „Ambos Mundos“, wo er sein Epos über den Spanischen Bürgerkrieg „Wem die Stunde schlägt“ schrieb. Auf Drängen seiner dritten Frau kaufte Hemingway 1940 Finca „La Vigía“ in San Francisco de Paula. Das Wohnhaus ist heute eine Art Pilgerstätte für Hemingway-Fans, es ist von außen zu besichtigen. Seine Lieblingsbars sollen die “Bodeguita del Medio“ und das „Floridita“ in Havannas Altstadt gewesen sein. Hier bestellte er seine Lieblingsgetränke, Mojito und Daiquiri, was ein Schild mit seinem Ausspruch über der Theke bezeugt: „My Mojito in La Bodeguita, my Daiquiri in El Floridita“.

Ein weiterer Ort auf Kuba, der eng mit Hemingway verbunden ist, das ist Cayo Guillermo, diese Insel hat der Schriftsteller in seinem Roman „Inseln im Strom“ berühmt gemacht. Eine von Hemingways liebsten Beschäftigungen auf Kuba soll das Fischen auf seinem Boot „Pilar“ gewesen sein. Die Inselwelt der Jardines del Rey hatte es ihm anscheinend besonders angetan, Caya Guillermo gehört zu diesen „Gärten des Königs“.

Zusammen mit seiner vierten Frau Mary verließ Ernest Hemingway 1960 Kuba für immer, ein Jahr vor seinem Tod. Seinen Literaturnobelpreis hat er auf Kuba gelassen, der befindet sich heute in der Wallfahrtskirche „Virgen de Cobre“, in der Nähe von Santiago de Cuba.

Kuba und Spanien – alte Liebe rostet nie

Kolumbus entdeckte die Insel auf seiner ersten Reise, er landete sogar auf Kuba, in der Bucht von Bariay im Nordosten der Insel soll er am 28. Oktober 1492 an Land gegangen sein. Ein Holzkreuz in Baracoa erinnert daran. Erobert wurde Kuba erst im 16.Jahrhunder unter Diego Velázquez de Cuéllar, er besiegte den Kaziken Hatuey, den Rest erledigten die Pocken, die Zwangsarbeit und die Unterernährung. Der Dominikanerpater Bartolomé de las Casas, der als Feldkaplan an der Eroberung teilgenommen hatte, setzte sich für die Rechte der Indianer ein. Sein Schriftverkehr mit Karl I. von Spanien liegt noch im Archivo de los Indias in Sevilla auf. Er verzichtete aus Gewissensgründen auf seine Encomienda, aufgrund seiner Bemühungen ordnete König Karl I. schließlich die sukzessive Aufhebung der Encomiendas an. Kuba wurde Teil des Vizekönigreichs Neu-Spanien und blieb bis ins 19.Jahrhundert mit Spanien verbunden, erst dann erkämpften die Kubaner in einer Serie von drei Kriegen ihre Unabhängigkeit. Die Verbindungen zwischen Spanien und Kuba rissen nie ganz ab, im spanischen Bürgerkrieg flüchteten Spanier nach Kuba, ihre Enkel sind „Europäer“. Durch ein spanisches Gesetz, dem „Ley de Memoria Histórica“, wovon Kinder und Enkel von Flüchtlingen des Spanischen Bürgerkrieges profitieren, haben etwa 200.000 Kubaner das Anrecht auf die spanische Staatsbürgerschaft.

Kaffee, Rum und Zigarren …

Kuba hat viel Zuckerrohr, Herr Barcadi hatte die Idee Rum daraus zu machen. Fabriziert wird er aus Melasse, aber auch aus frischem Zuckerrohrsaft gebrannt, daher der leicht süßliche Geschmack, der aber oft von stärkeren Aromen überdeckt wird. Der Alkoholgehalt beträgt um die 40%. Die größten Mengen an Rum werden in Südamerika, der Karibik und in Asien produziert. In Kuba landet er meist in einem Cocktail. Auch Kaffee wird auf Kuba angepflanzt, die Franzosen haben ihn inklusive Pflanzmethoden mitgebracht, die erste Plantage war in der Nähe von Santiago de Cuba. Eine der beliebtesten Sorten auf Kuba ist Cubita, in den Export gehen Turquino und Estrella del Norte, die zu den besten Kaffees der Karibik gehören. Man trinkt ihn auf Kuba schwarz und süß. Und dann sind da noch die Zigarren – für die Liebhaber des blauen Qualms sind Cohiba, Montecristo, Partagas, Hoyo de Monterey und Romeo y Julieta wohlklingende Namen. Es ist ja nicht so, dass nur Kuba Zigarren fabriziert aber sie rollen die Besten. Kubanische Zigarren sind im Allgemeinen kräftiger und erdiger als ihre Schwestern aus der Dominikanischen Republik oder Nicaragua. Rauchverbote gibt es auf Kuba kaum und sie behindern auch nicht wirklich den Export, Kuba hat sich China als neuen Markt erschlossen und dort raucht man kubanische Zigarren gerne und häufig.

In Kuba lebt man „carpe diem“

Die Kubaner nehmen das mit „lebe den Tag“ und „genieß es“, sehr ernst. Die wenigsten von ihnen sind mit materiellem Reichtum gesegnet aber leben und genießen, das können auf dieser Insel alle. Touristen lassen sich von dieser kubanischen Lebensweise gerne anstecken und genießen das fröhliche in den Tag leben schnell. Das Meer, die Sonne, die schöne Landschaft, gutes Essen und Trinken und die Musik machen dieses Eintauchen sehr leicht.

Buena Vista Social Club

Das steht irgendwie für kubanische Musik, dabei bezieht es sich eigentlich auf ein Musikalbum und einen Film von Wim Wenders. Begonnen hat es mit dem Titel eines über 8 Millionen Mal verkauften Musikalbums, das 1996 vom US-amerikanischen Gitarristen Ry Cooder bei einem Projekt mit von Juan de Marcos González zusammengestellten Altmeistern kubanischer Musik der 1940er und 1950er Jahre aufgenommen wurde. 1999 erschienenen dann der gleichnamige Dokumentarfilm von Wim Wenders. Der Name stammt von einem auf dem ersten Album enthaltenen Instrumentalstück, das einem in den Jahrzehnten vor der Kubanischen Revolution von 1959 bedeutenden afrokubanischen Kulturverein gewidmet war, dem sogenannten „Club Social“ des Stadtviertels Buena Vista der Hauptstadt Havanna.

Die Kubanische Musik hat ihre wichtigsten Wurzeln eigentlich in Spanien und Westafrika, teilweise auch Frankreich, den USA und Jamaika und sie hatte Auswirkungen auf andere Länder und deren Musik, zum Beispiel in der Entwicklung des Jazz und der Salsa. Letztere ist zwar die am häufigsten getanzte Musikrichtung auf der Insel, entstanden ist sie aber in den USA. In den 1960ern wurde in Amerika die Salsa aus mehreren Musikstilen des karibischen Raumes gemixt und schließlich nach Kuba reimportiert.

Kuba ist mehr als nur Sonne und Meer

Für manche ist Kuba nur eine Badedestination in der Karibik, das ist schade, denn die Insel hat so viel mehr zu bieten. Spanische Kolonialarchitektur, spannende Geschichten, etwas Botanik und ein Schuss Geologie machen aus einer Besichtigungsreise eine tolle Sache. Langweilig wird die Insel nie. Wo könnte man besser die Geschichte von Revolution und Piraten studieren als hier…

 

 

2 Kommentare zu „Kuba“

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