Korea im Wandel der Zeit

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Archäologische Funde lassen darauf schließen, dass sich Menschen erstmalig um 18.000 v.Chr. auf der koreanischen Halbinsel niederließen. Dabei handelte es sich um Nomadenstämme aus dem sibirisch-mongolischen Raum. Was wenig bekannt ist: Korea besitzt sehr viel Megalithkultur, auffällig für diese Zeit sind die vielen, noch heute gut erhaltenen, Dolmengräber. Sie machen immerhin etwa 60% der weltweiten Dolmen aus. Rund 4.300 Jahre Geschichte, so man den Mythos des ersten Herrschers Korea einbezieht, hat dieses, heute geteilte, Land. Der Legende nach wurde nämlich das erste Königreich Koreas von dem mythischen Herrscher Dangun im Jahre 2333 v.Chr. gegründet. Historiker vermuten, dass dieses später Go-Joseon („Altes Choseon“) genannte Reich in Nordkorea und der Mandschurei gelegen hat. Es wurde vom chinesischen General Wei Man erobert und später in das chinesische Han-Reich eingegliedert. Die chinesischen Kommandanturen konnten sich allerdings nicht lange halten, es entstanden Nachfolgestaaten und schließlich drei große Reiche, welche fast die ganze Halbinsel unter sich aufteilten: Goguryeo, Baekje und Silla, ständig im Wechsel von Krieg und Frieden.

Silla konnte schließlich zwischen 660 und 668 mit Hilfe der chinesischen Tang Dynastie den Sieg auf der koreanischen Halbinsel erringen. Die Hauptstadt Gyeongju wurde Zentrum einer kulturellen Blüte, vor allem in der buddhistischen Kunst. Im Jahr 935, ein paar Jahre nach dem Untergang der chinesischen Tang Dynastie begann der Niedergang von Silla. Nachdem das Reich in verschiedene Nachfolgestaaten zerfallen war, einte die neue Goryeo-Dynastie die Halbinsel erneut. Es bildete sich in Korea eine aristokratische Regierungsform heraus. 1231 wurde das Land von den Mongolen erobert, welche später als Yuan Dynastie China beherrschten. Der im Westen benutzte Name Koreas leitet sich von eben diesem„ Goryeo” ab. General Yi Seong Gye gründete schließlich die letzte, die Joseon-Dynastie. Er beseitigte mit Rückendeckung Chinas die Goryeo-Dynastie. Der Konfuzianismus wurde zur Staatsideologie und neue politische und wirtschaftliche Reformen wurden durchgesetzt. Zu den wichtigsten kulturellen Leistungen gehörte die Literatur mit der Entwicklung des koreanischen Alphabets Hangeul durch König Sejong den Großen im Jahr 1443. Die Hauptstadt Hanyang, das heutige Seoul, wurde 1394 gegründet und noch heute finden sich hier Paläste und Stadttore aus dieser Epoche. Die Hideyoshi-Invasion, der Einfall der Mandschu und der politische Druck des Auslands schwächten die Dynastie jedoch zusehends.

Die Joseon-Dynastie wurde schließlich durch die japanische Invasion im Jahre 1910 beendet. Die Ausbeutung und Beschneidung ihrer Rechte ertrugen die Koreaner mit Fassung. Aber nach dem Tod des ehemaligen Königs Gojong fanden am 1. März 1919 landesweit Demonstrationen gegen die japanische Besatzung statt. In Seoul wurde eine Unabhängigkeitserklärung ausgerufen. Japan blieb, der Protest wurde unterdrückt. Die Unabhängigkeit kam erst am 15. August 1945 und mit ihr kam die Teilung des Landes. Die koreanische Nation wurde in einen Norden und Süden, entlang des 38. Breitengrads, geteilt. Beide Regionen wurden dadurch für einige Zeit zur amerikanischen bzw. zur russischen Besatzungszone. Am 10. Mai 1948 fanden mit Hilfe der Vereinten Nationen Wahlen in Südkorea statt, durch die Dr. Rhee Syng-man zum Präsidenten gewählt wurde. Im selben Jahr am 15. August wurde mit einer offiziellen Deklaration die erste der südkoreanischen Regierung proklamiert. Auf der anderen Seite formierte sich in Nordkorea, ebenfalls durch Wahlen, gefördert durch den Ostblock, im Februar 1946 das provisorische Volkskomitee Nordkoreas mit Kim Il-sung an seiner Spitze und am 9. September 1948 wurde die Demokratische Volksrepublik Korea ausgerufen.

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