KAMBODSCHA UND DIE KHMER
Kambodscha ist ein Teil Indochinas und liegt im Kernland von Südostasien. Angkor ist der Magnet, der Millionen Menschen jedes Jahr ins Land lockt. Die Ruinen der Khmer, die mittlerweile recht gut konserviert, im Dschungel liegen, sind heute bequem zu besichtigen. Das war nicht immer so. Zur Zeit der Khmer Rouge war es gefährlich bis unmöglich in Siem Reap und Umgebung unterwegs zu sein. Erst als das Regime der Roten Khmer zu Ende ging und ein erster Landfrieden wiederhergestellt wurde, konnte man per Flugzeug von Phnom Penh nach Siem Reap fliegen und das Kerngebiet von Angkor besuchen. Weitere Ausflüge waren damals, wir sprechen von der Zeit, vor etwa 25 Jahren, unmöglich.
Heute hat sich rund um die Ruinen der Khmer eine komfortable Hotellerie entwickelt, ein Besuch von Angkor ist aktuell kein Abenteuer mehr aber immer noch ein unvergessliches Erlebnis. Die Vorfahren der Baumeister der Tempel wanderten vermutlich vor 2.300 Jahren von China in das Gebiet um den Tonle Sap ein. Es sollte allerdings weitere 1000 Jahre dauern bis Jayavarman II. „der Herr des Sieges“, ein erstes Reich gründete. In den folgenden Jahrhunderten wurden die heutigen Ruinen errichtet. Etwa 800 Jahre Kunstschaffen in Stein kann der Besucher von Angkor heute noch bewundern.
Angkor im Lauf der Zeit
Die Blütezeit der Khmer-Kultur begann zur Zeit der europäischen Romanik und dauerte bis in die Gotik hinein. Die schönsten sakralen Bauten wurden in einem Zeitraum von 400 Jahren, zwischen 9. Und 13.Jahrhunder errichtet. Bei jeden Herrscherwechsel wurden neue Tempel und Paläste gebaut, erstere sind erhalten, letztere waren aus vergänglichen Materialien und sind verschwunden. Aufgrund der Handelsbeziehungen war der Einfluss Indiens groß. Ab dem 10.Jahrhundert wird der Tempel zum kosmologischen Abbild, die Umfassungsmauern symbolisieren die Erde als Gebirgskette, die Wassergräben stehen für den Urozean und der Tempelberg stellt den mythischen Weltberg Meru, die Heimat der Götter, dar. Die Tempel aus Stein dienten ausschließlich der Huldigung, für den durchschnittlichen Khmer waren sie tabu, nur Priester und König durfte die heiligen Stätten betreten.
Heute wuseln Touristen in den Ruinen herum, Angkor ist auch in Asien sehr populär und die Asiaten haben das Reisen entdeckt, seit sie kommen, sind die Ruinen voller Leben, wer es ruhiger mag, muss früh aufstehen und im Morgenlicht unterwegs sein.
Rund um Siem Reap
Rund um die Ruinen leben die Bauern, es wird noch immer Landwirtschaft betrieben, zwar sind die großen alten Barays, die Bewässerungsteiche der Khmer verfallen aber man hat Kanäle vom Tonle Sap gezogen und Brunnen gebohrt. Es gibt genug Wasser für Plantagen, neben Reis werden auch Früchte angebaut und Pfeffer. Früher war Fisch und Reis die Grundnahrung, heute findet man ausgezeichnete Restaurants, die Küche Indochinas ist sehr schmackhaft.
Siem Reap - vom Dorf zur Stadt
Das ehemals kleine Dorf Siem Reap ist heute eine Stadt, eine sehr lebendige sogar. Am Abend sind die Straßen voll von Touristen, die die netten Cafes und Restaurants frequentieren oder sich nach dem Shopping eine Massage gönnen. Der Tourismus hat einiges verändert, gut und nicht ganz so gut. Gut sind die Schulen und Krankenhäuser die gebaut wurden und gut sind die Einnahmen aufgrund der Reisenden, sie haben einen kleinen Wohlstand in den Dschungel gebracht.
Buddhismus und Geister
Die Menschen haben sich einiges von ihrer Tradition erhalten. Viele Khmer sind Animisten und Buddhisten gleichzeitig. In der ursprünglichen Khmer-Religion sind Berge, Hügel, Quellen, Bäume und Felder von Geistern bevölkert, die die Geschicke der Erde lenken und heute Neak-Ta heißen. Vishnu, der große Erhalter, eigentlich ein indischer Gott, ist der „große Geistkönig“ Neak-Ta-Moha-Reach. Die Menschen glauben, dass man die Geister immer gnädig stimmen muss, sonst werden sie böse. Gefährlich finden sie die Arak, die Krankheitsgeister, und die Geister der zu früh Verstorbenen, die Khomorchhav. Dafür gibt es den Schamanen, der kennt sich mit der Welt der Geister aus, für Buddha sind die Mönche in ihren safrangelben Roben zuständig.
Fazit
Angkor ist eine Reise wert, Kambodscha auch. Man kann heute das ganze Land bereisen. Die Tempel befindet sich zirka 240 km nordwestlich der Hauptstadt Phnom Penh in der Nähe von Siem Reap, ca. 20 km nördlich des Sees Tonle Sap. Wenigstens dieses Dreieck sollte man besuchen, den auch der große See mit seinen Stelzenhäusern und die Hauptstadt sind sehenswert.
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