Das Gyeongju National Museum in Südkorea ist sehenswert, besonders wenn man sich für die Geschichte des Silla-Königreichs interessiert. Immerhin beherbergt das Museum eine beeindruckende Sammlung von Artefakten aus dieser Zeit, da Gyeongju einst die Hauptstadt des Silla-Reiches war. Von den 13 regionalen Niederlassungen des Koreanischen Nationalmuseums ist das Nationalmuseum von Gyeongju das wohl mit einigem Abstand bedeutendste. Es besitzt nicht nur eine umfassende Sammlung zur Geschichte, Kultur und Kunst des antiken Silla-Reiches, es spiegeln auch das reiche Erbe der alten Königshauptstadt Gyeongju wider. Zahlreiche archäologische Grabungen in der Region haben unzählige Fundstücke zutage gebracht, die hier im Museum ein Zuhause gefunden haben.
Gyeongju – das Museum ohne Mauern
„Museum ohne Mauern“ – So wird Gyeongju, die alte Hauptstadt des Königreich Silla genannt. Die Silla waren hier fast 1000 Jahre, von 57 v.Chr bis 935. Am Anfang noch auf ein begrenztes Stammesgebiet beschränkt, eroberten sie ab der Mitte des 7.Jahrhunderts die gesamte Halbinsel. Kein anderes Reich hat so eine lange Geschichte geschafft. Die beiden Säulen auf denen die Macht ruhte waren Buddhismus und Konfuzianismus. Heute bewundert man die Geschichte und Kultur dieser alten Königsstadt und ihrer Umgebung in den vier großen Ausstellungshallen des Nationalmuseums von Gyeongju
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Die vier Hallen des Museums
In der Haupthalle taucht man in die aufbereitete Geschichte Gyeongjus und seiner Region von der Steinzeit bis zum Untergang des Silla-Reiches ein. Ausgehend von den Spuren erster menschlicher Zivilisation über die Ursprünge der Königsherrschaft bis zum Fall der mächtigen Dynastie. Man ist beeindruckt von den kostbaren Grabbeigaben aus den Königsgräbern, sieht reich verzierte Kronen und filigranen Goldschmuck. Eine eigene Halle ist der Palastanlage am Anapji-Teich gewidmet. Diese wird seit 1974 archäologisch untersucht. Von den über 30.000 Fundstücken, präsentiert man die schönsten im Museum. Eine weitere Halle dient der jeweiligen Sonderausstellung. In der vierten Halle durchstreift man die buddhistische Kunst der Silla Periode. Immerhin wurde der Buddhismus im 6. Jahrhundert zur Staatsreligion erhoben.
Der Museumspark
Im Museumspark, rund um die Hallen findet man Pagoden, Laternen und Skulpturen aus der Silla Periode. Man findet aber auch eine Glocke, die Emille Glocke. Dazu gibt es eine Legende. Sie wurde im Jahr 771 gegossen. 3,5m ist sie hoch und etwa 19 Tonnen schwer. König Seongdeok soll den besten Glockengießer seines Reiches beauftragt haben. Es sollte die größte Glocke werden. Dummerweise gingen die ersten drei Versuche, dieses Ziel zu erreichen, schief. Der Meister stand kurz vor dem Selbstmord. Seine Schwester, die bei ihm lebte, bat einen Mönch um Hilfe. Der sagte ihr, dass sie ihre Tochter opfern müsse, dann würde die Glocke gelingen. Die Tochter war im Tierkreiszeichen Feuerpferd geboren, ein sehr unglückliches Geburtszeichen. Sie wurde geopfert, die Glocke gelang, ihr letzter Schrei war „Em-Il-Le“, Mutter.