Seit Ausbruch der COVID-Pandemie ist die Reisefreiheit stark eingeschränkt. Ziel ist eine rasche und praktikable Lösung, um sichere Mobilität wieder ermöglichen zu können. Österreich hat daher den Vorstoß eines EU-weit einheitlichen Systems gemacht. Die Europäische Kommission hat einen Verordnungsentwurf vorgelegt, der diesem Ansatz entspricht: Wer geimpft, getestet oder genesen ist, soll wieder reisen dürfen. Österreich wird in den nächsten Tagen die rechtlichen Grundlagen für die Umsetzung schaffen. Auf Basis dieser Grundlagen kann die operative Umsetzung bereits im April beginnen. Der Grüne Pass kommt also im April.
Elisabeth Köstinger: „Österreichs Vorstoß war erfolgreich: Der Grüne Pass kommt!“
„Der gemeinsame Vorstoß von Bundeskanzler Sebastian Kurz und mir war erfolgreich, der Grüne Pass wird kommen! Wer geimpft, getestet oder genesen ist, soll wieder reisen können. Das System soll noch vor dem Sommer umgesetzt werden. Je früher, desto besser!“, betont Tourismusministerin Elisabeth Köstinger anlässlich des Verordnungsentwurfes der Europäischen Kommission, der dem Österreichischen Vorschlag entspricht. „Der Grüne Pass wird – wie von Österreich vorgeschlagen – ein Impfzertifikat, ein Testzertifikat oder ein Genesungszertifikat enthalten. Die Kommission hat heute dafür die Weichen gestellt. Das ist der richtige Schritt, um größtmögliche Freiheit wiederzuerlangen. Ich bin froh, dass hier etwas weitergeht, wir werden das so rasch es möglich ist umsetzen. Österreich wird in den nächsten Tagen die rechtlichen Grundlagen für die Umsetzung schaffen. Auf Basis dieser Grundlagen kann die operative Umsetzung bereits im April beginnen. Die EU will das System mit Anfang Juni europaweit ausrollen.
Gute Nachricht für den Tourismus
„Für den Tourismus ist das eine gute Nachricht, denn ohne Gäste gibt es keinen Tourismus! Der Grüne Pass wird Österreich für einheimische und internationale Gäste attraktivieren. Von dieser Sicherheits-Maßnahme profitieren alle Beteiligten – sowohl die Touristen, als auch die Betriebe, die mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Gäste bewirten“, so Köstinger. Vorgesehen ist, dass der Grüne Pass kostenlos von den EU-Staaten an alle EU-Bürger, deren Familienangehörige und an in EU-Staaten ansässige Drittstaatsangehörige ausgestellt wird. Er wird für die Dauer der Pandemie gültig sein und wird in der jeweiligen Amtssprache des EU-Staates wie auch auf Englisch verfasst. Nähere Informationen stehen auf der BMLRT Plattform www.sichere-gastfreundschaft.at zur Verfügung.
Die WKÖ-Tourismus ist erfreut über den Vorstoß zu einem einheitlichem Impfausweis
„Mit dem heute von der EU-Kommission präsentierten Gesetzesvorschlag zu einem ‚Grünen Pass‘ und dem von der heimischen Bundesregierung avisierten Start mit April wurde eine für viele touristische Betriebe wichtige Maßnahme vorgestellt, für die wir uns immer ausgesprochen und eingesetzt haben“, sagt Robert Seeber, Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). „Das ist neben dem Forcieren der Impfungen ein weiterer wichtiger Meilenstein, um unseren Betrieben eine Perspektive für den nahenden Sommer zu geben, auch wenn wir leider noch immer nicht wissen, wann wir endlich öffnen können.“ Der grüne Pass lasse jedenfalls auf eine Sommersaison in Österreich mit internationalen Gästen hoffen.
Wer bekommt den Grünen Pass?
Den „Grünen Pass“ sollen nach ersten Informationen jene erhalten, die gegen Covid-19 geimpft sind, getestet wurden oder genesen sind. Er ist als digitales Format vorgesehen und soll das Reisen erleichtern, ohne die in den EU-Verträgen normierte Freizügigkeit des Personenverkehrs einzuschränken. Eine Befragung des Market Instituts im Auftrag der WKÖ zwischen 4. und 8. März 2021 zeigt, dass die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher diesem digitalen Zertifikat positiv gegenüberstehen: 66 Prozent befürworten die Einführung eines „Grünen Passes.“
Warten auf die genauen Regeln
In die gleiche Kerbe schlägt auch der Obmann der Reisebüros in der WKÖ, Gregor Kadanka. „Das ist ein weiterer Baustein und Schritt in die richtige Richtung und entspricht unserer seit September immer wieder kommunizierten Forderung. Allerdings ist es jetzt auch wichtig, rasch die detaillierte Ausgestaltung der Regelungen zu kennen und zu kommunizieren, unter denen Reisen ohne Quarantäne möglich ist.“ Die Quarantänevorschriften und unterschiedlichen Einreisebestimmungen sind aus Sicht der Reisebüros der größte Hemmschuh. Zudem fordert Kadanka: „Die Einreise- und Ausreiseregelungen müssen auf europäischer Ebene endlich vereinheitlicht werden. Wenn ich geimpft oder genesen bin, sollte ich reisen dürfen.“
Der Grüne Pass kommt und er soll die Tourismussaison 2021 retten
„Kein Land und kein Betrieb kann es sich leisten, eine weitere Tourismus-Saison zu verlieren. Mit diesem digitalen Zertifikat können wir uns und unseren Betrieben wieder eine soziale und wirtschaftliche Normalität zurückholen, auch wenn es noch viele Jahre dauern wird, bis wir wieder dort anschließen können, wo wir vor rund einem Jahr standen. Je schneller es zur Umsetzung und konkreten Ausgestaltung und klaren Kommunikation der Voraussetzungen kommt, desto besser für alle unsere Betriebe. Tempo, Tempo, Tempo ist somit das Gebot der Stunde, damit es den Pass noch vor der Sommerreisesaison flächendeckend EU-weit gibt“, so Bundesspartenobmann Seeber und Fachverbandsobmann Kadanka abschließend.