Admiral Yi

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Admiral Yi war erfolgreicher als Nelson. In Europa ist der bekannteste Marinekommandant vermutlich Horatio Nelson. Er bestritt 13 Schlachten, von denen er acht gewann. Admiral Yi Sun-sin (1545-1598) kämpfte zwischen 1592 und 1598 23 Seegefechte gegen die Japaner und gewann jedes von ihnen, ohne ein einziges Schiff zu verlieren In 14 dieser Schlachten versenkte er sämtliche japanische Schiffe. Dabei war Yi Sun-sin eigentlich ein Amateur, denn er hatte keinerlei formale Marineausbildung. Besonders beliebt war er bei Hof auch nicht. Während seiner Feldzüge erhielt Admiral Yi praktisch keine Unterstützung von seinen Kollegen oder dem koreanischen Hof. Schlimmer noch, er wurde mehr als einmal aufgrund der Intrigen eifersüchtiger Rivalen in seinem Rang degradiert. Trotzdem ist er heute der bekannteste Admiral Koreas und gilt als der größte Stratege des Landes.

Admiral Yi gewann mit den Kobukson

Koreas Geheimwaffe war das Kobukson („Schildkrötenschiff“), das 1413 erfunden wurde. Als König Taejong sie 1415 gegen japanische Piraten kämpfen sah, erkannte er ihr Potenzial. Denn, während Schildkrötenschiffe feindliche Schiffe infiltrieren und angreifen können, kann der Feind den angreifenden (Schildkröten)Schiffen keinen Schaden zufügen. Die Japaner nannten sie „blinde Schiffe“, weil sie so furchtlos kämpften wie ein blinder Krieger. Nach mehr als 150 Jahren Frieden stellte man sie außer Betrieb. Das Wissen um die Konstruktion aber überlebte. Admiral Yi ließ mit Hilfe des Schiffsbauer Na Tea-yong eine Flotte bauen. Das erste neue Schildkrötenschiff wurde am 12. April 1592 fertiggestellt. Schon am nächsten Tag begann die japanische Invasion.

Die Schildkrötenschiffe

Die Schildkrötenschiffe waren 34,2 m lang, 10,3 m breit und 6,4 m hoch. Sie waren mit bis zu 26 Kanonen bestückt und hatten sechs Kanonenöffnungen auf jeder Seite. Am Bug befand sich ein Drachenkopf. Durch seine Mündung konnten Kanonenkugeln, Flammen oder Schwefelrauchwolken abgefeuert werden. Die Koreaner setzten seit 1380 Kanonen gegen japanische Piraten ein. Es gab sie in vier Größen: Himmel, Erde, Schwarz und Gelb. Um den Feind am Entern zu hindern hatten die Schiffe ein Dach aus eisernen Stacheln, die von Strohmatten verdeckt waren. Ein weiterer Vorteil davon war: Die Koreaner konnten hinaussehen, aber die Japaner konnten nicht hineinsehen. Es gab zwei Decks. Auf dem unteren Deck befanden sich 80 Ruderer, mit acht Rudern auf jeder Seite, jedes mit vier Ruderern. Normalerweise wurden Ruder und Segel in Kombination verwendet, aber im Kampf wurden die Segel gesenkt. Auf dem Oberdeck befanden sich 45 Bogenschützen und Kanoniere.

Warum haben die Japaner verloren?

Das Scheitern der japanischen Marine gegen das Schildkrötenschiff ähnelt der Niederlage der spanischen Armada durch englische Kriegsschiffe im Jahr 1588. Wie die spanische Galeone wurden auch die Schiffe der Japaner als schwimmende Burgen eingesetzt, in denen so viele Soldaten wie möglich für den Kampf nach dem Entern untergebracht waren. Ihre bevorzugte Kampfmethode war das Entern feindlicher Schiffe. Sowohl japanische als auch spanische Schiffe waren zudem kopflastig, was ihre Manövrierfähigkeit und Feuerkraft einschränkte. Japans Schiffe konnten noch dazu nur zwei oder drei Kanonen tragen, da sie durch den Rückstoß von mehr Kanonen zum Kentern gebracht worden wären. Im Gegensatz dazu waren die koreanischen und englischen Schiffe für Seegefechte und nicht für das Entern konzipiert. Ihr Zweck war die Zerstörung feindlicher Schiffe mit geballter Feuerkraft.

Innerhalb weniger Wochen gelang Admiral Yi eine der verblüffendsten Wendungen in einem Krieg in der gesamten Militärgeschichte. Da es an Nachschub und Verstärkung mangelte, gab es für den japanischen Kommandanten Hideyoshi keine Möglichkeit, seine Offensive fortzusetzen und mit der Invasion Chinas fortzufahren. Korea bekam außerdem Hilfe von China. Auch Ming-chinesische Soldaten griffen gegen die japanische Invasion ein. Die Japaner waren somit gezwungen, ihren Vormarsch 1593 zu stoppen und mussten sich in Festungen entlang der Südküste zurückzuziehen. Korea war vorerst gerettet. Heute gilt General Yi als größter Held Koreas und als brillanter Stratege. Im Film „Der Admiral – Roaring Currents“ kann man Admiral Yi in Aktion sehen. Der Film bezieht sich auf die Seeschlacht von Myongnyangang.

Zu den Prinzipien der Strategie gehört: ‚Derjenige, der zum Sterben bereit ist, wird leben, und derjenige, der leben will, wird sterben.‘ Die Strategie sagt auch: ‚Wenn ein Verteidiger einen wichtigen Zugang mit aller Kraft bewacht, kann er selbst 1000 Feinden das Fürchten lehren.‘ Für Männer in Eurer Position sind diese Worte mehr wert als Gold. Ich erwarte von Euch, meine Befehle unbedingt zu befolgen. Wenn Ihr den Befehl verweigert, werdet ihr streng nach dem Kriegsrecht verurteilt, selbst wenn es sich um einen kleinen Fehler handeln sollte.

Das ist das bekannteste Zitat von Admiral Yi

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