Busan ist mit etwa 3,7 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Koreas. Sie liegt in der Provinz Süd-Gyeongsang, hat aber, wie auch Soul, den Status einer Provinz. Busan darf also sein Budget selbst verwalten. Den Namen Busan kann man übersetzen, er bedeutet so viel wie „Kochkessel“. Vielleicht haben die ersten Siedler der Küstenstadt die Lage an den Hausbergen Busans an einen solchen erinnert. Der Hafen ist der fünftgrößte der Welt, ihn gibt es seit 1876. Heute ist der Jagalchi Fisch Markt, der beste Platz im Hafen und er ist der größte Fischmarkt in Korea. Die tollste Aussicht hat man vom Busan Turm, der ist höher als der 70m hohe Drachenkopfberg auf dem er steht, nämlich 120m.
Busan ist schon ziemlich lange besiedelt. Bereits vor 6.000 Jahren hinterließen Menschen ihre Scherben auf der Insel Yeongdo. In Busan selbst entwickelten sich in der Frühzeit kleine Fischerdörfer. Hochkultur kam erst ab der Mitte des 1.Jahrhunderts nChr. nach Busan. Ab da gehörte das Gebiet zum Gaya-Königreich. Dieses betrieb regen Handel mit dem Japan der Yamato-Zeit, indem es Eisen exportierte. Im 14. Jahrhundert plünderten oft Wokou (japanische Piraten) die Küstenstädte Koreas. Daher baute man zum Schutz der Gegend eine Festung bei Dongnae. Im folgenden Jahrhundert begann der Handel zwischen Japan und Korea aufzublühen. 1443 hat man ihn dann per Vertrag reguliert und formalisiert. Busan wurde als Hafen für japanische Schiffe geöffnet, und eine kleine Gemeinde japanischer Händler errichtete ein Handelskontor, das die Koreaner „Waegwan“ (Japan-Gebäude) nannten.
Dieses friedliche Zusammenleben fand im Jahr 1592 ein abruptes Ende, als der japanische Herrscher Toyotomi Hideyoshi nach der Einigung Japans versuchte, Korea zu erobern. Am 14. April dieses Jahres landete er mit mehr als 200.000 Mann bei Busan und begann den Imjin-Krieg. Die Festungen in Busan und Dongnae wurden überrannt und 20 Tage später wurde Seoul erobert. Da Friedensverhandlungen nicht erfolgreich waren, kam es im Januar 1597 zu einer zweiten Invasion, die von chinesischen und koreanischen Truppen aufgehalten wurde. Der Imjin-Krieg endete, als die japanischen Truppen nach dem Tode Toyotomi Hideyoshis im August 1598 abzogen.
Busan wächst
Im 19.Jahrhundert zwang der Westen Japan sich zu öffnen. Japan tat Ähnliches mit Korea. Im Jahr 1875 schickten die Japaner ein Kriegsschiff, welches bei Busan und Ganghwado westlich von Seoul Vorfälle provozierte. Dadurch wurden die Koreaner 1876 gezwungen, mit dem Ganghwado-Vertrag die Häfen von Incheon, Wŏnsan und Busan für japanische Händler zu öffnen. Nach den Japanern kamen auch andere Handelsnationen. Busan wurde zu einer wichtigen Handelsstadt. Trotzdem war die Stadt noch immer recht klein, als Korea 1910 in das Japanische Kaiserreich eingegliedert wurde. In dieser Zeit bis zur Unabhängigkeit 1945 baute Japan die Stadt deutlich aus: Von 1911 bis 1916 wurde der Osthafen gebaut, ebenso neue Fabriken und Wohngebiete. Auch blühte der Handel weiter auf. 1935 waren 45 Prozent der Einwohner der Stadt japanischstämmig.
Busan ist kurz Hauptstadt Koreas
Im Koreakrieg war Busan zusammen mit Daegu die einzige wichtige Stadt, die nie von den nordkoreanischen Truppen eingenommen wurde. Südkoreanische Truppen und Soldaten der Vereinten Nationen hielten den schmalen Streifen der Halbinsel, der heute als Busan-Perimeter bekannt ist. Da Seoul schnell fiel, wurde Busan für mehrere Monate temporäre Hauptstadt Südkoreas. Durch Flüchtlinge aus den besetzten Gebieten schwoll die Einwohnerzahl in dieser Zeit vorübergehend auf vier Millionen an.
Der Fischmarkt in Jagalchi
Eine der tollsten Ecken der Stadt ist der Fischmarkt von Jagalchi. Meeresfrüchte spielen in der größten Hafenstadt Koreas auf der Speisekarte eine noch größere Rolle als das im Land ohnehin schon der Fall ist. So sind in der ganzen Stadt zahlreiche größere und kleinere Fischmärkte zu finden, doch der bei Weitem bekannteste von ihnen ist der Fischmarkt Jagalchi im Viertel Nampo-dong. Dieser blickt auf eine lange Geschichte zurück und etablierte sich nach dem Korea-Krieg allmählich als wichtigster Fischmarkt der Stadt. In seinen inzwischen modernen Verkaufshallen wie auch im Freiluftbereich werden sowohl frische als auch getrocknete Meerestiere verkauft. In den frühen Morgenstunden findet zudem eine Auktion für die Großhändler statt.
Direkt auf und neben dem Markt finden sich außerdem zahlreiche Restaurants, in denen man seine Einkäufe frisch zubereiten lassen kann. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich Jagalchi von einem lokalen Fischmarkt zu einem landesweit und international beliebten Ziel für Touristen entwickelt. Er zählt zu den besten Sehenswürdigkeiten von Busan. Das mag auch an den Marktfrauen liegen, die hier mit viel Enthusiasmus ihre Ware verkaufen.
Was man in Busan noch sehen kann
Einer der poppigsten Orte in Busan ist Gamcheon. Dieses Viertel fällt einfach aus dem koreanischen Rahmen. Hier findet man spannende Streetart, eine riesige Palette an grellen Pastellfarben. Aus europäischer Perspektive, witzige Bilder in denen auch der Kleine Prinz oder Tim und Struppi nicht fehlen. Die Bewohner des Viertels haben ihre Häuser damit dekoriert. Und der Stadtteil liegt am Fuß der Berge, man hat also auch eine gute Aussicht. Für Fotografen bieten sich hier eine Unmenge von Motiven. Adresse: 177-11, Gamnae 2-ro Saha-gu, Busan
Dongbaekseom liegt am äußersten Ende des berühmten Haeundae Strand. Der Name der Insel, „Dongbaek“, ist der koreanische Begriff für Kamelie und „seom“ bezeichnet eine Insel. Die Kamelien blühen hier von Dezember bis März. Durch Sedimentation ist die diese Insel heute Teil des Festlandes. Hier gibt es, ausgehend vom Hotel Westin Josun, zwei einfache Wanderwege, einen malerischen Küstenwanderweg (450 m) auf einer erhöhten Holzterrasse entlang der Küste und einen Rundweg (930 m) um den Naturwald der Insel. Ersterer ist die bessere Wahl. Sehenswert ist auch das Nurimaru APEC House, es wurde für den APEC-Gipfel 2005 gebaut, auf dem sich die Staatsoberhäupter von 21 asiatisch-pazifischen Ländern trafen. Nuri bedeutet „Welt“ und Maru kann man mit „Gipfel“ übersetzen.