Reisegeschichten

Home » Reisegeschichten

Über Reisen ist viel geschrieben worden, besonders zu Zeiten als die "laufenden Bilder", also Film und Fernsehen noch nicht erfunden war. Reisende haben seit vielen Generationen, mit ihren Geschichten begeistert und die Sehnsucht für die "Weite Welt" geweckt.

REISEBERICHTE

Wenn man die Migrationsbewegungen der „ersten reisenden“, also jener Jäger-und Sammlerkulturen, die von Zentralasien bis Patagonien gewandert sind, ausblendet und Reisen mit der Erfindung der Schrift beginnen lässt, bleiben immer noch etwa 5.000 Jahre verschriftete Reisegeschichte übrig. Bezieht man sich auf Europa, beginnt die Geschichte der Reiseberichte vor etwa 2.500 Jahren. Die beiden Griechen, Skylax von Koryanda und Pytheas von Massilia sollen die ersten Reisebeschreibungen verfasst haben.

Der Periplus

Der „Periplus“ von Skylax wurde später zu einer Art Standard. Ein „Periplus“ ist die Betrachtung von der See, aus der Perspektive der Schifffahrt und Navigation also eine Art „Logbuch“. Die ersten griechischen Reisenden waren per Schiff unterwegs und manche dieser Seefahrer waren auch gute Geografen. Die „Peripli“ der griechischen Antike waren die ersten europäischen Reisebeschreibungen. Das bedeutet aber nicht, dass nur die Griechen solche „Reiseführer“ verfasst hätten, auch die Karthager waren gute Seeleute und manche haben ihr Wissen aufgeschrieben. Das Periplus von Himilco, dem Seefahrer, ist durch Zitate von Plinius dem Älteren erhalten geblieben und jenes von Hanno, der im 6.Jahrhundert vor Christus die Küste von Afrika vom heutigen Marokko nach Süden mindestens bis zum Senegal erforschte ist ebenfalls überliefert.

Wer hat das gelesen

Die frühen Reiseberichte waren meist die Grundlage für weiterführende Reisen. Auf Basis dieser Peripli konnten andere Seefahrer existierende Handelsrouten bereisen und weiter ausdehnen. Die arabischen Seefahrer haben genau so ihre Handelsrouten nach Indien gefunden und später entlang der afrikanischen Küste. Die ersten Reiseberichte waren also eher „Fachliteratur“, die breite Masse interessierte sich nicht dafür. Wohl aber dürfte sie gerne den Geschichten der Seefahrer gelauscht haben, die ihre Abenteuer in den antiken Häfen erzählten.

Reisen war von der Antike bis ins Mittelalter mit großem Aufwand und vielen Gefahren verbunden. Der Durchschnittsbürger reiste nicht selbst aber er lauschte gerne den fremden Abenteuern, lesen konnte er sie nicht, denn zu dieser Zeit waren nur wenige Menschen des Lesens kundig. Erst als, durch den Buchdruck und die fortschreitende Alphabetisierung der Gesellschaft, Bücher einer größeren Leserschaft zugänglich wurden, konnten sich Reiseberichte schneller verbreiten. Für die Daheimgebliebenen stellten sie, illustriert mit Zeichnungen exotischer Tiere und Landschaften, lange Zeit die einzige Möglichkeit dar, einen Eindruck fremder Länder zu bekommen.

Im 19.Jahrhundert geht es dann los

Mit der Erfindung der Fotografie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der Verfügbarkeit von Büchern wurden Reiseberichte zu einer Art „Traumvorlage“, man konnte die große weite Welt lesen, Bilder betrachten und davon träumen sie selbst zu bereisen. Wirklich reisen konnte man aber erst als Dampfschiffe, Eisenbahn, Auto und Flugzeug erfunden wurden. Erst die Erfindungen von neuen Transportmitteln ermöglichte das Reisen für viele Menschen.

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen